Skandal - amerikanischer Hundetrainer wird von Hunde-'Experten' kritisiert!


Neben dem bereits bekannten "Shitstorm" und den Hetzjagden auf sozialen Netzwerken wird jetzt ein neues Phänomen populär - die 'Kritik'!
Sie wird ungeniert ausgeübt und meist trifft es Menschen, manchmal aber auch einfach einen Lifestyle, Lehrmethoden oder eine Idiologie.
Was ist passiert?

Seit geraumer Zeit erdreisten sich sogenannte 'Hundefreunde', die Trainingsmethoden des berühmten mexikanischen Hundeflüsterers Cesar Millan zu kritisieren!
Und das, ohne Herrn Millan jemals persönlich kennen gelernt zu haben!
Vielmehr berufen sich diese Ignoranten auf reichlich Videomaterial, das der amerikanische Konzern National Geographic ins Netz gestellt hat. Selbiger strahlte jahrelang die TV-Folgen des beliebten Hundeflüsterers im Fernsehen aus.
Da mag es schon überraschend erscheinen, dass diese selbsternannten Kritiker Trainingsmethoden in Frage stellen, obwohl diese doch im öffentlichen TV ausgestrahlt werden, während sie selbst ihre Hunde mit Wattebäuschen bewerfen und mit Leckerlis bestechen. Als ob das kein Verstoß gegen ein Tierschutzgesetz wäre.
‘Tierschutzrelevant’ seien einige Techniken und Hilfsmittel, die der Hundeflüsterer benutzt, der bereits als Kind Hunde beobachtete und später als Gassigeher sein Geld verdiente. Und das, obwohl man in den USA ungehindert und ungestraft Hunde mittels Schmerz und Angst gefügig machen kann. Die Schuld ist also nicht Cesar Millan zuzuschreiben, sondern den Gesetzen. Und seien wir mal ehrlich, solange der Hund nicht vor Schmerzen schreit, kann so etwas doch nicht schlimm sein. Und wenn doch, ja und? Dann hat er halt seine Lektion gelernt, der Hund ist uns doch untergeordnet und ausgeliefert, was will er denn tun? Den örtlichen Tierschutzverein kontaktieren? Oder Amnesty International?
Nein nein liebe Kritiker und 'Hundeexperten', der Hund hatte sich schon immer seinem Herrn zu unterwerfen und dessen Befehle zu befolgen, egal mit welchen Mitteln und genau das zeigt uns der Hundeflüsterer Cesar Millan anschaulich und zum Nachahmen genau. Hundeerziehung leicht gemacht. Und wir lassen uns auch nicht von Warnhinweisen, die in den TV-Folgen des Hundeflüsterers eingeblendet werden, abschrecken. Steht doch dort "nicht ohne Hilfe eines Fachmanns anwenden", aber spätestens nach 5-6 Folgen der Serie wissen wir doch, wie man einen Hund auf den Rücken dreht, um ihm zu zeigen, dass er nichts zu melden hat. WIR sind der Rudelführer! Yeah!
Und wenn dann doch etwas schief läuft können wir immer noch zu den Wattebauschern und Leckerlistopfern gehen. Sind doch alle Gutmenschen, die müssen auch uns Aversivlern helfen.

Ein "Hoch" auf das Land, das es unprofessionellen, dafür aber charismatischen Menschen erlaubt, ein Psychology Center zu eröffnen, ohne jemals ein entsprechendes Studium absolviert zu haben, ja noch nicht einmal eine Ausbildung zum Hundetrainer. Eine fundierte Ausbildung wird heutzutage völlig überbewertet, in einer Zeit, wo schnelle Erfolge, egal auf welchem Weg, gefragt sind. Kann sich nicht ein jeder, der mit Hunden aufgewachsen ist, Hundepsychologe nennen? Na gut, in Deutschland geht das nicht, da muss ein Hundetrainer neuerdings sogar eine Prüfung ablegen, um gewerblich tätig werden zu können. Aber ein Cesar Millan, der selbst das Gerücht in die Welt gesetzt hat, er wäre ein Tierschützer, muss sich solche Kritik doch nicht bieten lassen. Cesar Millan rules!

Sollen diese Gutmenschen und Leckerlistopfer ihn doch endlich in Ruhe lassen, damit er uns weiterhin zeigen kann, wie man Hunde bricht, um sich nicht unnötig mit ihnen befassen zu müssen.
Wen interessieren schon Lerntheorie oder Verhaltensbiologie? Was interessieren uns die Studien und wissenschaftliche Erkenntnisse namhafter Hundeexperten?

Nun gut, wahrscheinlich kennt kaum ein Cesar Millan-Fan den Meister persönlich, aber um zu beurteilen, dass er der beste Hundetrainer der Welt ist, braucht man auch nicht mehr, als ein paar Folgen im TV gesehen und seine Romane gelesen zu haben.
Moment, ist das nicht genau das, was wir den Wattebauschern vorwerfen? Dass sie ihn nicht kritisieren dürfen, weil sie ihn nicht persönlich kennen? Hm. Quatsch, das ist ja etwas völlig anderes.

Sagte Cesar Millan nicht selbst "Ich denke nicht nach - ich helfe"? Manchmal wäre nachdenken angebracht, bevor man hilft.

Anke M. Hofer
02.09.2015



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